Rumi-Impuls e.V.

Autor: Christine Weiss

Besonders für junge Frauen, queere Menschen und Männer, die ein modernes Männlichkeitsbild haben, das versucht nicht toxisch zu sein, bietet das „Swifty“ sein einen safer space, um sich zu empowern und mit Gleichgesinnten zu verbinden. Und es scheint fast wie eine weltweite Fan-Bewegung zu sein, die für eine moderne Gesellschaft steht als Gegenentwurf zu konservativen, traditionellen oder auch extremistischen Bewegungen, wie #Tradwifes, Andrew Tate, Salafisten und ähnlichen Bewegungen, die online höchst erfolgreich sind.

Dass Taylor Swift-Konzerte Ziele für extremistische Anschläge sind, wundert da nicht. Sie selbst, aber vor allem ihre Fans stehen für Freiheit, Moderne, Feminismus und junge Frauen, die erfolgreich und ein selbstbestimmtes Leben führen können und sind Orte, an denen Frauen feiern und sich verbinden können. Solche Orte sind im besonderen Fokus von extremistischen Gruppen, ob islamistisch oder rechtsextremistisch.

Faschistisch sind beide und eine ihrer zentralen Inhalte ist die Misogynie. Die nicht nur Frauen, sondern auch queere Menschen und Männer, die für die Gleichheit der Geschlechter stehen. Auch der Bombenanschlag auf ein Ariana Grande-Konzert 2017 in Manchester ist kein Zufall

Diese Anschläge richten sich gegen eine moderne Gesellschaft und darin vor allem gegen Frauen. Das zeigt sich auch an einer weiteren Gemeinsamkeit: sowohl der Täter von Manchester als auch der Verdächtige von Wien sind beide schon in ihrer Schulzeit aufgefallen, durch Gewalt und Abwertung vor allem von Frauen und Mädchen.

Das ist ein deutliches Warnsignal für eine Radikalisierung und wird viel zu wenig ernst genommen. Daher ist es ein guter Schritt, dass zumindest in Großbritannien, auch aufgrund der Morde an Mädchen, die an einem Taylor-Swift-Tanzkurs teilgenommen hatten, Frauenhass/Misogynie als Merkmal von Extremismus und Radikalisierung aufzunehmen. Wer Frauen hasst, abwertet, bedroht, ist auch eine Bedrohung für die Demokratie.