Rumi-Impuls e.V.

Über Uns

Rumi imPuls e.V. ist nach dem großen Dichter und islamischen Mystiker Dschelaladdin Rumi benannt, der 1219 als Kind gemeinsam mit seiner Familie aus Balch im heutigen Afghanistan wegen den Mongolen flüchten musste. Sie ließen sich in Anatolien nieder. Konya, das alte Iconium in Zentralanatolien, zog damals zahlreiche Flüchtlinge aus dem ostpersischen Raum an.

In Konya gründete er die tanzenden Derwische und zu seinen Schülern gehörten Frauen und Männer gleichermaßen. Außerdem machte er zwischen den Religionen keinen Unterschied. An seinem Unterricht nahmen Christen, Juden, Muslime etc. teil.

Die Mitglieder des Vereins Rumi imPuls e.V. sind zusammengekommen um das solidarische Zusammenleben aller in Deutschland lebenden Menschen – seien sie mit oder ohne Migrationshintergrund – zu verbessern. Wir möchten die Partizipation, die Integration und die Inklusion von Minderheiten jeglicher Art (Religionen, Kulturen, Nationalitäten etc.) in der deutschen Gesellschaft festigen und ausbauen.

Der Verein tritt für eine Haltung des Respekts und der Achtung gegenüber anderen im Sinn des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ein. In der Satzung des Vereins heißt es dazu:

„Respektvolles Miteinander, solidarisches Eintreten füreinander und gewaltfreie  Konfliktbewältigung zwischen den Kulturen, Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften setzen eine Kenntnis des anderen und interreligiöse Kompetenz voraus. Ein besonderer Schwerpunkt ist daher die interreligiöse Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, insbesondere mit minderjährigen Geflüchteten und Schulklassen, samt der wissenschaftlichen Reflexion dieser Arbeit. Darüber hinaus organisiert der Verein Vortragsreihen, Diskussionsforen und Begegnungen aller Art.“

Rumi imPuls e.V. ist ein interkultureller Verein, dessen Mitglieder aus Ländern wie Afghanistan, Marokko, Pakistan, Kasachstan, Polen oder Deutschland stammen. Sie folgen unterschiedlichsten Berufen (Mechanikerinnen, Ingenieure, Anwältinnen, Schuldenberater, Professorinnen, Sozialarbeiter etc.) und arbeiten in unterschiedlichsten Bereichen (Pflege, Tiefbau, Luft- und Raumfahrt, Bildung, Integration etc.). Darum steht der Verein für Diversität und Integration.

Vor allem unsere Mitglieder mit Migrationshintergrund wissen, wie es ist, neu in Deutschland anzukommen, die Flucht und die alte Heimat hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Den neuen MitbürgerInnen, die noch nicht zufriedenstellend integriert sind, möchten wir dabei helfen, erfolgreich in Deutschland anzukommen und sich der bestehenden Gesellschaft anzunähern. Dazu dient vor allem die Vermittlung von sozialer und politischer Bildung.

Insbesondere soll Rumi imPuls e.V. den neu angekommenen ebenso wie den schon lange hier lebenden Musliminnen und Muslimen Hilfestellungen dazu bieten, sich in die Gesellschaft einzubringen und ein positives, befruchtendes, interreligiös und interkulturell reflektiertes Klima für alle zu schaffen.

Die Globalisierung ist schon lange kein abstraktes Phänomen mehr. Sie ist mitten in unserem Alltag angekommen. Ereignisse, die sich in fernen Regionen der Welt abspielen, wirken sich direkt oder indirekt auf unser Leben aus. Eine stark zunehmende Migration als Folge der Globalisierung ist ein wichtiges Phänomen, das unsere heutige Gesellschaft mitformt.

Auf Grund von Kriegen und Krisen oder auf der Suche nach Wohlstand und Freiheit kommen Menschen aus einer Vielzahl von Orten der Welt nach Deutschland. Sie bringen unterschiedliche Lebenswelten, Religionen, Sprachen und äußere Erscheinungsbilder, andere moralische Werte, politische Weltanschauungen, Wohngewohnheiten und vieles mehr mit sich. Sie wohnen in direkter Nachbarschaft zu den Alteingesessenen, und aus vielen der Zugewanderten werden schließlich deutsche StaatsbürgerInnen. Die Zukunft der Menschen ist  nicht mehr unabhängig voneinander.

Heute ist Deutschland ohne kulturelle und religiöse Vielfalt nicht mehr denkbar. Das macht die Gestaltung einer vielfältigen Gesellschaft zur Aufgabe für alle Beteiligten: für Alteingesessene und für Migranten.

Einwanderung kann positiv auf eine Gesellschaft wirken, wenn man sie als eine Stärkung betrachtet und ihre Chancen zu nutzen weiß. Viele der MigrantInnen sind zum Beispiel Intellektuelle oder haben einen für die bestehende Gesellschaft höchst produktiven Beruf erlernt. Darum muss das Verhalten gegenüber der sogenannten „Flüchtlingskrise“ in ein Management der Chancen für unsere Gesellschaft umgewandelt werden. Die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger sollen die Gelegenheit zu Integration, Teilhabe und Inklusion erhalten, um ihren Beitrag und ihre Pflichten für die neue Heimat gut erfüllen zu können. Das aber ist nur dann möglich, wenn sie sich nicht fremd fühlen, wenn sie breite soziale Kontakte haben, sich nicht isoliert sehen oder als Menschen zweiter Klasse empfinden, wenn sie sich in die Politik und in soziale Diskussionen einbringen dürfen, in der Gesellschaft präsent sein und konstruktiv kritisch mit den Gegebenheiten umgehen können.

Für die Integration und Partizipation der neu angekommenen Menschen sind vor allem langfristige Strategien, praxisorientierte Sozialarbeit, konkrete und zweckmäßige Maßnahmen und ein nach dem aktuellen Wohnort und der zuerst erworbenen Kultur ausgerichtete Maßnahmen notwendig. Das wollen wir mit unseren Projekten erreichen, denn je schwerer es ist, eine vertrauensvolle Umgebung am neuen Lebensort zu schaffen, desto wichtiger sind langfristige Maßnahmen für die Integration und Inklusion der Familien und der unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten.

MigrantInnen kommen aus verschiedenen geographischen Gebieten, an denen unterschiedliche Lebensbedingungen, Religionen, Sitten und moralische Normen herrschen. In den meisten der Fluchtgebiete herrschen Kriege oder andere humanitäre und wirtschaftliche Krisen, die eine Vielzahl negativer Wirkungen auf die Menschen ausüben und körperliche sowie mentale Folgen nach sich ziehen. Den zugewanderten Menschen ist das soziale, kulturelle, ökonomische und politische Umfeld in Deutschland noch fremd. Sie wissen nicht, wo und wie sie ihre Probleme lösen können. Für sie ist alles ungewiss, es fehlt an vertrauten Personen und sie sind in ihrem Alltag verunsichert. Dies alles kann sich ungünstig auf das tägliche Leben, auf die Integration und die zukünftige Entwicklung auswirken.

Wenn mehrere kulturell bedingt verschiedene Verhaltensweisen in Deutschland aufeinandertreffen, kann sich das für die Beteiligten unangenehm oder sogar störend anfühlen. Es kann zu Missverständnissen kommen, die die Integration und das Zusammenleben weiter erschweren. Wir möchten durch unsere Projekte gegen solche Effekte arbeiten und gute Bedingungen für ein gelingendes Zusammenleben und eine lebendige Demokratie schaffen helfen.

Wir wollen durch unsere Arbeit die Integration und Partizipation von Zugewanderten in Deutschland in der Gesellschaft und vornehmlich in den Bereichen Bildung, Kultur, Sport, Wohnen, Arbeit, Gesundheit und Wissenschaft mit folgenden Maßnahmenschwerpunkten fördern:

  • Förderung der Deutschkenntnissen durch Sprachkurse, Sprachcafés, Schulungen etc.
  • Schaffung eines Systems zur Verbesserung der schulischen Leistungen von Geflüchteten ab der ersten Klasse bis zum Abschluss
  • Integration von MigrantInnen in Sportvereinen, Kultureinrichtungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, ehrenamtlichen Engagements und  Bürgerinitiativen
  • Kennenlernen, Verstehen und Akzeptieren der deutschen Kultur und Lebenswelt bei gleichzeitigem Erhalt der Herkunftssprachen und -kulturen
  • Unterstützung von politischen und kulturellen Veranstaltungen; Förderung eines offenen und sachlichen Diskurses über eine Migration, die dem Zusammenleben, dem Abbau von Vorurteilen und der Stärkung einer solidarischen und offenen Haltung gegenüber Zugewanderten zuträglich ist
  • Schaffung von Orten der Begegnung als Voraussetzung für die aktive Teilnahme der Geflüchteten am gesellschaftlichen Leben
  • Abbau von Vorurteilen durch direkte Kontakte und Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Flüchtlingen und Einheimischen
  • enge Zusammenarbeit mit WissenschaftlerInnen, ExpertInnen sowieEntscheidungsträgerInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Kultureinrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, Lobbygruppen und zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie mit JournalistInnen
  • Weitervermittlung interreligiöser Kompetenzen an politische Institutionen auf lokalen und überregionalen Ebenen
  • Erleichterung des Zugangs für streng gläubige muslimische Gemeinden zur demokratischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Fachkräften

Zur Umsetzung der genannten Maßnahmenschwerpunkte sollen folgende Angebote in der vereinseigenen Einrichtung, vor Ort sowie an neutralen Orten organisiert werden:

  • Kinderarbeit
  • Jugendarbeit (für Jungen und Mädchen)
  • Frauenarbeit
  • Männerarbeit
  • Familienarbeit
  • Medientreffen
  • Politische Bildung in den Bereichen
    • demokratische Werte und Strukturen
    • Gleichberechtigung
    • interreligiöses Arbeiten
    • regionale Flora und Fauna und Verständnis für die Natur
  • Familienfreizeiten mit dem Ziel der Sozialisation und um Deutschland und seine Gegebenheiten kennenzulernen
  • Präventionsarbeit gegen Extremismus, Fundamentalismus, Gewalt und Rassismus
    • in Schulen, vor allem in Intensiv- und InteAKlassen für Geflüchtete,
    • in Einrichtungen für Geflüchtete,
    • in Einrichtungen für UmAs
  • Fortbildungen für MultiplikatorInnen in Jugendämtern und Jugendeinrichtungen für UmAs
  • Sozial-, Rechts- und Schuldnerberatung
  • Kultur und Kunstwerkstätten
  • Hausaufgabenhilfe
  • Ausbildung von MultiplikatorInnen in verschiedenen Bereichen wie Familienpaten, Gewalt-Sehen-Helfen, Begleiten zu Ämtern etc.

Die Arbeit von Rumi imPuls e.V. ist sozial, offen, transparent, zielgruppenorientiert, in gemeinsamer Arbeit mit Menschen für Menschen, mobilisierend, zukunftsorientiert und demokratiefördernd angelegt.

Unser Team ist (wie bereits beschrieben) interkulturell und verfügt über unterschiedene Sprachkenntnisse, politische und konfessionelle Zugehörigkeiten sowie Berufserfahrungen. Einige von uns haben selbst Flucht erlebt. Sie können sich in die Geflüchteten zum einen besser hineinversetzen als andere, da ihnen die Bräuche und Sitten im Herkunftsland bekannt sind. Zum anderen kennen sie die spezifischen Probleme von Geflüchteten, mit denen sie selbst konfrontiert waren – und die sie gelöst haben. Es ist sehr viel einfacher und verspricht mehr Erfolg, von einem Menschen mit ähnlicher Ausgangssituation in eine neue Gesellschaft eingeführt zu werden ,  wenn jener selbst bereits bestens integriert ist und so als Vorbild dienen kann). Ein Beispiel ist die Einführung eines Muslims (oder einer Muslimin) durch einen anderen Muslim (oder eine andere Muslimin) in die deutsche Gesellschaft. Zusammen erarbeiten wir neue Arbeitsstrukturen, Herangehensweisen und ambitionierte Methoden. Die Mitglieder des Vereins sind selbst sehr gut in Gesellschaft, Beruf und Politik integriert und können Neuankömmlingen, in denen sie sich selbst (wenn auch vor Jahren oder Jahrzehnten) wiedererkennen, dabei helfen, ebenso wie sie Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Eine Übersicht vom Team erhalten Sie hier

Eindrücke aus den letzten Jahren

Unser Beitrag zum Deutschen Präventionstag 2020
Projekt: Stadtteilbotschafter für FFM Oberrad – Brothers FC

Der Verein bemüht sich, junge Menschen bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen. Deshalb konnten wir auch nicht die Bitte von Sulub abschlagen, als er uns mitteilte, dass er gerne Stadtteilbotschafter in Oberrad werden möchte. Er möchte einen Internationalen Fußballverein errichten, der für jeden offen steht: egal wo er oder sie herkommen mag. Wir wünschen Sulub viel Erfolg und werden ihm weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.