Rumi-Impuls e.V.

Autor: Christine Weiß

Auf TikTok gibt es viele tolle Kochrezepte, das ist unbestritten. Aber es gibt auch ein oft diskutiertes Phänomen US-amerikanischer Kochrezepte, die als kochen gelabelt werden, als altes Familienrezept, und die daraus bestehen, dass diverse Fertigprodukte aus dem Supermarkt geöffnet, in eine Wegwerf-Aluschale gefüllt werden, in den Ofen gestellt werden und danach umgerührt werden.

Die Kochenden feiern diese Rezepte als selbstgemachtes, frisch gekochtes Essen, obwohl die eigene Kreativität darin besteht, wie die Dosen und Verpackungen geöffnet werden und welche Form der Rührlöffel hat. Der Rest ist industriell vorgegeben. Der Vorteil ist natürlich, dass es immer funktioniert und immer gleich schmeckt. Wie in der Systemgastronomie. Jetzt, wo langsam der Hype um KI etwas abebbt und kritischere Blicke lauter werden, wird deutlich, dass KI sehr ähnlich funktioniert.

Aus dem, was von anderen vorbereitet wurde, wird etwas anscheinend Neues zusammengestellt, das einem Durchschnittsgeschmack gefällt, nicht allzu sehr stört, aber auch keine eigenständige oder gar neue kreative individuelle Idee generiert. Das besondere, das ungewöhnliche, das kreative Potenzial von Menschen, das wirklich Neues schafft, kann von Maschinen nicht ersetzt oder gedacht werden. Und klar, kann man sich im Alltag von genormtem Essen ernähren, aber glücklich macht es auf Dauer nicht.